01.12.2010

Pressemitteilung Ficus carica, die Echte Feige - ein merkwürdiges Früchtchen

Seit Wochen sind sie wieder zu finden in den Regalen unserer Märkte, die Erdnüsse, Orangen und Mandarinen. Auch Feigen gehören traditionell zum vorweihnachtlichen Angebot, obgleich sie selbst in unseren Breitegraden bis zu dreimal pro Jahr fruchten können. Obwohl diese Pflanze, bis auf ihre Frucht, in allen ihren Teilen giftig ist, wird sie immer populärer. Vor allem Leute, die überflüssige Kilos zum Schmelzen bringen wollen, bedienen sich gerne dieser schlankheitsfördernden Frucht. Sie ist gut für die Verdauung, hat Kaliumgehalte wie die Hagebutte und auch in punkto Calcium braucht sie den Vergleich nicht zu scheuen. Eine wahre Wunderfrucht also, der man, wen überraschts, auch eine die Sinnlichkeit fördernde Wirkung nachsagt.

Auch botanisch ist die Feige eine Besonderheit. Was aussieht wie eine Frucht ist eigentlich ein Fruchtstand, d. h. ein Verband von vielen kleinen und einzelnen Steinfrüchtchen, die von einem grünen, fleischigen Mantel umhüllt sind. Die Blütenanlagen selbst befinden sich im Inneren. Man wird also bei Feigen vergeblich nach Blüten im herkömmlichen Sinn  Ausschau halten.

So wundersam wie die Blüte, ist auch die Befruchtung. Diese wird sichergestellt durch die Feigengallwespe, die durch eine winzige Öffnung in den Fruchtstand eindringt. Da es diese Wespe bei uns nicht gibt, hat es auch wenig Sinn, wilde Feigen aus dem Urlaub in südlichen Ländern mit nach Hause zu bringen. Diese Pflanzen  werden zwar Fruchtstände bilden, aber mangels Befruchtung nicht reif werden.
Zum Glück gibt es Züchter, die sich dieses Problems angenommen haben. Sie haben Sorten gezüchtet, die auf eine Bestäubung nicht angewiesen sind. Solche Früchte, die ohne Befruchtung entstehen, nennt der Botaniker partenokarpisch, d. h. jungfräulich. Man erkennt diese Früchte an ihren fehlenden oder unvollkommen ausgebildeten Samenanlagen wie z. B. bei der kernlosen Mandarine.

Eine emfehlenswerte Feigensorte für unseren Hausgarten ist die Bayernfeige „Violetta“. Sie braucht keine Gallwespe zur Bestäubung und gilt als eine der winterhärtesten Feigen überhaupt. Trotzdem sollte sie an einen geschützten Ort gepflanzt werden, möglichst vor einer Südfassade. Dort kann die Pflanze auch gut als Spalier gezogen werden. Auch die Verwendung als Kübelpflanze ist möglich. In diesem Fall sollte die Pflanze aber frostfrei überwintert werden. Da die Feige ihr Laub abwirft, kann dies in einem dunklen Raum geschehen.

Ausgepflanzte Feigenbäume sind für einen Winterschutz aus Reisig oder Rohrmatte dankbar. Sollten sie dennoch einmal zurückfrieren, sind sie nicht gleich kaputt. In der Regel werden sie wieder austreiben, aber für dieses Jahr nicht mehr fruchten, denn Früchte werden erst an zweijährigen Trieben gebildet. Aus diesem Grund sollte auch bei einem Rückschnitt darauf geachtet werden, dass nicht zuviel älteres Holz entfernt wird.

Feigen brauchen viel Wasser, und wer viel Durst hat, hat auch großen Appetit. Daher sollte der Pflanze im April eine Gabe organischen Düngers verabreicht werden. So sind Krankheiten und Schädlinge kein Thema. Auch die Bayernfeige kann bis zu dreimal pro Jahr Früchte tragen. Allerdings wird bei uns die dritte Generation nicht mehr reif

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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